bulletMoravian Indians – Pilgrimage to Amboy Diary – January 4 & 5, 1764 – German

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Diarium des Indianer-Germeinleins
Auf der Pilgerschaft. 1764.
D
d. 4Jan Abends hielt Br. Schmick die Abend Versaml. unter
währender Versaml. kam Br. David Zeisberger
als Expresser aus der Stadt mit der Nach-
richt, daß wir noch diese Nacht von hier nach
Philadelphia gehen solten, und von da über
N. Yorck nach Sir William Johnson gebracht werden. Wir
machten diese Bothschaft unsern Ind. Geschw.
gleich bekannt, und daß sie sich zum Abreise
fertig solten machen, weil wir hier nicht
länger mehr in Sicherheit wären. Unsere
l. Indianer wurden darüber verlegen,
es gab sich aber bald wieder, da sie
hörten, daß vor sie solte weiter ge-
sorgt werden, damit ihnen kein leids
geschehen möge. Wir packten also unsere
Sachen zusammen, nahmen mit was wir
zur Noth tragen konten, das übrige liesen wir
da, welches Morgen nach gehohlt soll werde.
Wir brachen also zu Mitter Nacht auf, und gingen
wurden mit einem Flat Boat und noch 2 andern
nach Jacob Weissens land über geführt,
allwo wir den Br. Ludwig Weiss, wie
auch den Jacob Weiss fanden, die uns gar sehr
behülfl. waren, daß wir weiter fort
kommen konten. Wir luden auf einen Wagen und
Karren die blinden u. Krancken, u. Kinder auf, wie
auch die Schwester Grubin, und hatten 5 M. bis
Philadelphia wo wir noch vor tag glückl.
d. 5.ten Morgens um halb 7 Uhr glückl.

 

im Brüder-Hauße ankamen und von den
Philadelphischen Geschw. mit vieler liebe
emphangen und mit einem liebesmahl
tractirt wurden. Wir gingen ganz stille
durch die Stadt, so daß uns kaum ein
paar Wächter observirten. Br. Schmick
mit seiner Frau u. kind, blieben noch
aufm Eyland, und gedenckt Morgen
mit der übrigen Bagage nach der
Stadt zu kommen. Mr. Fox der Commissarius
kam auch ins Brn. Hauß, und sahe wie
ordentl. die Ind. aufm Gem. Saal
saßen u. lmahl hielten, er lies auch noch
30. blänckets unter sie aus theilen.
Nachdem wir uns 1 Stde lang im Brr. Hauße
aufgehalten u. ein wenig geruhet hatten, so
setzen wir un traten wir unsere Reiße an,
nach N. Yorck. die Krancken blinde, alte u.
Kinder mit der nöthigsten Bagage wur-
den auf 4 Wägen geführt. Der Zulauft
von Menschen wurde sehr starck, so daß wir
uns kaum durch drängen konten. Eine große
Menge begleiteten uns bis vor die Stadt.
Verschiedene Brr. gingen ein paar Meilen
mit uns, wie auch der alte Jacob der
mit vielen thränen von uns abschied nahm.
die Gesche Renatus Frau wurde, als wir
nach Phialdelphia kamen, kranck, und ist kurz
drauf, als wir weg waren mit einem

 

Sohn nieder gekommen, ihre Mütter die Jamitz
blieb bey ihr. Wir waren sehr froh, daß
wir sie nicht mit genommen hatte, sonst
hätte sie uns aufm Wege aufgehalten.
Nachdem wir etliche Meilen von der Stadt
waren, kamen 70 Highländer uns nach
zur Begleitung, sie thaten im Anfang
Zieml. Wild, und sonderl. plagten sie
unsere junge Weibes leute. Es waren
meist ober u. unter officier die von
Pittsburg gekommen und in der lezten Schlacht
mit den Indianern, gewesen waren.
In der Dämmerung kamen wir nach
Bristoll 20 M. von Philadelphia
an der Dellawär. Wir trafen da
Mr. Fox u. Logon an, 2 von des
Gouv.rs Counsels. Die Soldaten besetzten
gleich alle Wirths Häußer, und
wir mussten nicht wohin. Endl. fanden
wir einigen Platz in der Quäcker Meeting
Hauß, wo wir die Helfte einquartirten
andere mußten auf einen heu boden
kriechen, die Krancken u. blinden logirten
in eines Keefers Chop, es wurde ihnen
etwas Brodt u. Käse gereicht, das wir
von Philad. mit gebracht hatten.
Br. Grube mit seiner Frau u. Br. David
Zeisberger, Christensen u. John Antes
fanden noch ein Plätzgen im WirthsHaüße.

 

Es gab hier eine Confusion unter ein
paar Ehe leuten. Wir hatten für sehr
viele Mühe ehe wir alles unter dach
brachten. Unser l. Joh. Pepanhang mit seiner family wurden
durch den Gouverneur wieder zurück gerufen, welche
uns sehr leid that.

 

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Updated: 19 January 2006