bulletMoravian Indians – Travel Diary – January 23 & 24, 1764 – German

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d. 23.ten traten wir mit tages Anbruch uns. Reiße
wieder an. Die Quäcker bey denen wir
Brr. logirt hatten, bezeigten gar sehr
ihre freundschaft u. liebe gegen uns
beym Abschied. Die fuhr leute zanckten
sich fast um die Schw. Grubin zu fahren
jeder wolte die Ehre haben das
Ministers frau zu haben. fahren. Die Indianer
Schw. u. Kinder wie auch die alten
Männer wurden alle gefahren. Bey
der Ferry über die Dellawär mußten
wir lange warten, ehe die 3 Compagnie
Soldaten u. Bagage über waren. Wir
hatten heute besonders schönes Wetter,
so wie auf der ganzen zurück reise, davor
wir uns. l. Vater gar herzl. danckbar sind.
Um 3 uhr kamen wir nach Bristoll u.

wurden in einen Kiefer u. Wagner
Shop ein logirt. Abends hielt Br.
Grube u. Rothe die Versamlungen.
Ein Soldat der sich heute gegen einen
unter Officier vergangen hatte, wurde
ganz blutig gepeitsch, darüber unser
Indianer zieml. erschocken waren.
d. 24.ten früh marchirten wir wieder
ab, Es fing an zu schneyen und hielt da
mit an den ganzen Tag. Wir hattens
sehr schwer, kamen aber doch
Nachmittags um 4 Uhr in Philadelph.
an, und wurden gleich in die Barracks
einlogirt, weil es so schlechtes Wetter
war, so gabs nicht so viel Auf sehen
wie das vorige mahl. Br. Grube der
mit seiner frau zurück geblieben war,
weil das Rad am Wagen gebrochen
war, kam auch noch vor Abend
glückl. an. Seine Frau ging ins Brr.
Hauß, er und Br. Schmick aber schliefen
in den Barracks. Die Soldaten halten
nun tag u. Nacht Wache vor unsern
Logie u. laßen Niemand fremdes
zu uns kommen. Wir sind auch gewis
von herzen froh, daß wir diese sehr
beschwerl. Reiße abermal vollendet


haben. Dem Heyland sey danck daß
er uns noch so gnädig durch geholfen
hat, sonderl. da wir beständig unter
den Soldaten haben seyn müßen, welche
ganz verwildert sind. Sie haben uns
vieles erzehlt, was sie aus gestanden
haben in Detroit und in den übrigen Forts
welche die Indianer weggenommen
u. die Weißen leute umgebracht
haben oder gefangen genommen.
Verschiedene Soldaten waren an Green
Bey nahe bey der Mississippi, sie
konten nicht genüg beschreiben, was
große Nationen Indianer noch
gebe, ja eine Nation ist so stark
daß sie in kurzer Zeit 15000 Mann
krieger können aufbringen. Sie gehen
meist ganz Nackend u. haben
nur Bogen und Pfeile. Im Anfang als
die Soldaten zu uns kamen, waren sie sehr
bitter, es scheint aber, sie kriegen jezo eine
ander Idea von uns. Nun ich hoffe, die Gem.
wird uns ferner mit ihnen Gebeth unterstüzen.
Unser treustes Herze wird alles wohl
machen, Und wir emphehlen uns stundl.
seinen blutgen Wünden.

 

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Updated: 19 January 2006