bullet Moravian Indians – Province Island Diary – December 1–13, 1763 – German

BDHP home page

Diarium der Indianer=Gemeine
auf Province=Island am fluß der Dellawär
5 M. unter Philadelphia
1763 — Jan. 4, 1764
d. 1 Decemb. Ging Br. David Zeisberger mit
dem Boot nach Philadelphia, Petrus u. Na-
thanael hielfen ihm rudern, und kam Abends
spät wieder nach hauße, brachten einen Indianer
von Machchilusing mit, der seine Freunde be-
suchen will. Wir hatten Abends eine geseegente
Versaml. über die Heutge Loos. Unser Wandel
ist im Himmel. etc.
d. 3.ten kam Jacob und noch ein fremder Indianer aus der
Stadt. In der Abend Versaml. war ein alter Schwe-
de, der die Brr. vor diesen hat predigen hören.
d. 4.ten Hatten wir eine Versamlung, darinnen
viele nöthige Sachen erinnert wurden, sonderl.
wegen des nach der Stadt gehens u. kaufens
welches wir vor die Zeit ganz einstellen müßen
weil das Volck aufs neue wieder aufgebracht
ist. Jo Peep u. noch ein Indianer aus der Jerseys
kamen ihre freunde zu besuchen. Mittags war
die Predigt über den heutgen Text: Ich habe lust
abzuscheiden und bey Christo zu seyn. So bald ich meine
Gnadenwahl vollendet in dem Seitenmaal.

Nachmittags hatte Br. Grube mit den Abendmahls
Brüdern u. seine frau mit den Schwestern
geseegente Gesellscahften, darinnen die Geschw.
ihre herzen aus leereten, wie es ihnen beym Weg
Ziehen von Nain und Nazareth und auf der ganzen

Reiße gewesen sey. Einige sagten; Es war uns im Anfang
sehr schwer, unsere schöne Wohnungen zu verlaßen, aber
jezo sind wir auch ganz los davon, und wir sind froh,
daß wir wieder ruhig schlafen und unser Brodt
ohne furcht eßen können. Wir sind froh, daß uns
der Heiland bishieher vergnügt und seel. erhalten hat.
Anton sagte; Uber eins bin ich nur sehr verlegen; nehml.
daß unser Volck nicht allezeit dem Hld und den Brüdern
gehorsam ist. Und so äußerte ein jedes seines Herzens
Gedancken. Wir fühlten dabey den frieden Gottes unter
unsern AbendM. Geschw. und ihr Verlangen nach der
großen Sache. Unser l. David ging in Geschäften nach
Philadelphia. Viele junge Leute aus der Nachbarschaft
kamen zum Besuch, darunter auch einige Teutsche waren.
die ein Verlangen hatten in die Predigt zugehen.
d. 5.ten Dec. Gingen die 2 Jerseys Indianern wieder nach der
Stadt.
d. 6.ten Empfingen wir 13 _ Klafter Holz. Wir hatten
Zieml. den ganzen Tag damit zu thun, um es vom
Warf herauf zu unserm Hauß zutragen.
d. 7.ten Nach der früh-Stunde, fuhren unsere Schww.
mit dem Boot wie die Ziether alle morgen geschehen,
auf Jacob Weisens Plantage, ihre Kühe zu melcken,
wie sie aber hin kamen, waren die kühe alleweg
nach Philadelph: getrieben, um Verkauff zu werden.
Unser l. David mit Petrus u. Anton kam mit
dem Boot wieder aus der Stadt, und hatte
allerhand Nothwendigkeiten vor uns. kleine Hauß-
haltung eingekauft. Wir hörten auch das Gechw.

Schmicks in Philadelphia angekommen seyen. Denen kin-
dern wurde eine aparte Gelegenheit gehalten
wegen ihrer Aufführung.
d. 8.ten Kamen unsere l. Geschw. Schmicks mit ihrer kl.
Johanna hier zum bleiben. Unsere Ind. Geschw.
freuten sich und bewillkomten sie alle Herzl.
Br. Schmick hielt die Abend Versaml.und grüßte
die Geschwister von den Brr. und Schwestern
in Bethlehem, das sie sehr erfreuete.
d. 10.ten brachte uns ein Boot 10. klaftern Holz, wir
waren sehr geschäftigt es am gehörigen Ort zu
bringen. Abends war eine geseegente Singstünde.
d. 11.ten [Symbol for Sunday] Hielt Br. Schmick Mittags die Predigt. Es
wurde heute eine Krancken Wärter-Conf. unter
den Schwestern eingericht, 7 wurden bestellt,
davon jede einen Tag den Besuch hat, und uns Ra-
port abstattet, wer kranck ist. Es war ihnen allen
recht wichtig, ein solches Amt zuhaben.
d. 12.ten Ging Br. Grube u. David in die Stadt um mit
Mr. Fox wegen Proviant zu reden.
d. 13.ten kam Br. Grube zu lande wieder nach hauße, und
brachte den Johannes Pepunhang und seine familie
ingleichen ein paar alte Männer mit zum hierbleiben.
Wir logirten sie in eine eigene Stube ein.
Gegen Abend kam auch Br. David mit einem
Boot aus der Stadt hier an, das uns 3 klaftern
Holz, 10 Barrels Salz fleisch 5 Barrel Cot fish,
2200 lb Mehl u. 2 fäßer Reis brachte, welches
uns sehr angenehm war, denn unser Proviant war
meist alle.

 

Next

 

Return to English

 

Updated: 19 January 2006