bullet Moravian Indians – Province Island Diary – January  1–4, 1764 – German

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1764
d. 1.ten Jan. Predigte Br. Grube über den heutgen lehr-
Text: Jezt ist die angenehme Zeit, jezt ist der Tag des heyls
und es war uns so dabey, wie die Collecte hieß: Unser
Gottes lämmelein ist in unser Mitte etc. Nachmittags hielt
Br. Schmick eine geseegente Kinder-Versamlung in Mahikan-
disch und Abends die Gem. Stde, viele von unsern Wäch-
tern waren mit zugegen. Mr. Fox mit noch 2 Herrn aus der
Stadt besuchten uns, unsere Indianer grüßten sie freundl. welches
ihnen wohl gefiel. Mr. Fox versicherte uns, daß keine Gefehr
mehr sey, und wenn der HE. Gouv.r was hören sollte, so
würde ers uns gleich zuwißen thun, damit wir augen-
blickl. auf die 3 boote gehen könten, die zu unsern dienst noch
hier bleiben würden. Job Chelloway, welcher von Mr.
Pemberton mit einer Bothschaft an unsere Indianer
geschikt war, ging wieder nach der Stadt. Die
Antwort unserer Indianer war, wir wollen
lieber unter den Protection des Gouvernements
bleiben, und kan das uns nicht beschutzen, so wollen
wir lieber leyden.
d 2.ten hielt Br. Grube die früh-Stunde. Einige von unsern
Wächtern gingen nach der Stadt Proviant zu hohlen.
Viele Gentle leute, sonderl. Quäker kamen von Philad:
uns zu sehen. Unser l. David Zeisberger kam unvermuthet

von Bethlehem und mit einer Bothschaft vom Br. Marshall
aus Philadelphia, nehml. Die Quäcker haben einen
Vorschlag gethan, uns nach einem gewißen Eyland
zu transportiren, wo lauter Quäcker wohnen, die
sich von fischerey ernähren, aber kein Holz haben; Wir
schlugen es aber gerade ab in Hoffnung, daß uns unser
l. Vater noch andere Mittel zeigen werde, wie
wir in Sicherheit seyn können. Abends hielt Br. Schmick
eine geseegente Versaml. über die Heutge loos: dir
gebühret die Majestät, und Gewalt, herrlichkeit, Sieg

und Danck, etc. Heute war in der that ein schwerer
Tag vor uns.
d. 3.ten Hatten wir einen schönen ruhigen Tag. Es kamen nur 4.
Quäcker zum besuch. Wir sprachen noch einige Geschw. zum
Abendmahl. Der Heyland war auch so gnädig und erlaubte
uns heute des Abendmahl zu haben. Nach der Abend-
Versaml. die Br. Schmick hielt, war das liebes Mahl
der Communicanten, dann die Absolution und der seel.
Genuß des leichnams und blutes unsers Herrn. O wie
lobten sich die armen Herzen dabey, die es fast
aufgegeben hatten die große Sache zu genießen. Wir danckten
dahero mit liebes thränen für diese große gnade,
er weißes am besten, wenn wir diesen seel. Gnaden
Tag wieder haben werden. Die leute, welche uns
zu Wächtern von Philad: geschickt sind, machtens auch hüpsch
waren still und wachsam unter den Gegenheiten, und
wundern sich daß die Indianer so viele Versaml. haben
und wir so eine aparte Sorge vor sie tragen.
d. 4.ten Wars wieder sehr unruhig. Gegen Abend kam
unser l. David Zeisberg wieder aus der Stadt, mit der
betrübten Nachricht, daß wir noch diese Nacht von hier weg
gehen müßten vide Continuartion des Reiße Diarii.

 

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Updated: 19 January 2006