bulletElizabeth Lewis (1743-1831)

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Source location: Moravian Archives, Bethlehem, Pa. Box 9 1831-1840, 1831 folder, #18.

 

Lebenslauf
der am 20ten Dec. 1831 selig entschlafenen
led. Schwester Elisabeth Lewis

Sie selbst hat folgendes von ihrem Lauf durch diese Zeit schriftlich aufgesetzt.
Ich bin am 6ten Jan. 1743 in London geboren.  Schon in meinem 7ten Jahre
gaben mich meine l. Eltern in die damalige Anstalt nach zu
Mile End ab, wo ich schnell eingewohnte u. sehr vergnügt war.  Manches
lieblichen Gefühls vom Heiland erinnere ich mich noch ? da ich das kindliche
Vertrauen zu ihm hatte, daß er mir alles gäbe warum ich ihn bat. Im 11ten
Jahr nahmen mich die Eltern wieder zu sich.  Nachdem ich anno 1756 in
das Gr. Mdchen Chor gekommen, wurd ich 16ten July 1757 in die Gem. aufgenommen
u. bekam auf einem Bitte Erlaubniß ins Schwestern Haus in London
zu zeihen.  Bald im Anfang 1758 kam ich in eine heilsame Verlegen-
heit über mich-u. betete viel um Gnad u. Vergebung, wobey ich
mich oft allein in eine Stube schloß u. auf meinen Angesicht
den Hld. bat sich meine zu erbarmen.   Im May desselben Jahres
aber trat er mir auch gar freundlich vors Herz u. gab mir die
Versicherung daß Er meine u. ich seiner sey so nachdrücklich zu fühlen
daß mir kein Zweifel übrig blieb.   Vor freude u. seligkeit war
ich wie neugeboren.  Er hatte das Feuer wahrer Liebe zu ihm, in
meinem Herzen entzundet-jede Stunde die ich mit meinem
L. Heilande gleichsam allein verbringen könnte, gewährte mir die 
großte seligkeit -- u. es war mir als hätte ich ihn im seiner Marter
gestalt stats vor Augen.  In dieser Stimmung wurde ich unerwartet
Candidatin zum Genuß des He. Abendmahls ohne daß ich mein Verlangen
darnach jemand anders als ihm gesagt hatte-- u. ward dieses Genießes
dann am 1te Jan. 1759 zum ersten mal theilhaftig.  In diesem Jahr
wurde ich auch ins led. Schw. Chor aufgenommen.  Anno 1761 zog ich
in das Chorhaus nach Fulneck, um aus dem Gerausch der Erden
an ein Stilles platzgen zu kommen, weil ich so ungestörter Ihm zu
leben hofte. Am Abend vor meiner Abreise dahin machte ich mit
dem Heiland einen Bund in dieser hinsicht denen er treulich mir gehalten.
Im Schwestern Haus in Fulnec fand ich was ich gehofft hatte, u. die ver-
traulichen Herzens Gespräche mit den Schwestern in meiner Stube gereichten
mir täglich zum größten Nuzen.  Im Jahr 1764 machte ich die Erfahrung
daß der Heiland mich durch eine teifere Einsicht in mein naturliches
Verderben, also daß ich mir als der größte Sünder vorkam, u. oft sehr
bekummert darunter war-Auf den allein Gultigkeit seines Erbarmens
führte-u. mir meine eigene Gerechtigkeit verleidete-aber eben dadurch
desto feste mich an sich knüpfte.  Bis ans Ende meines Lebens

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